Forschungsvorhaben


Forschungsvorhaben

Aus meiner Dissertation mit dem Thema „Didaktische Dimensionen musikalischer Kompetenz“, die sich der Sicherung der Begriffe und der Erstellung eines Kompetenzstrukturmodells widmet, ergibt sich eine Forschungslogik, das Gefundene nun empirisch zu nutzen und zu überprüfen.

Mögliche Forschungsansätze mögen hier skizziert werden. Maßstäbe für die Auswahl sind sowohl wissenschaftliche Stringenz wie auch Relevanz für die Entwicklung der Schulpraxis.

Auswirkungen eines kompetenzorientierten Musikunterrichts auf die Entwicklung des musikalischen Selbstkonzepts bezüglich der musikalischen Kompetenz

Das Forschungsvorhaben soll Ansätze eines konsequent auf die Entwicklung musikalischer Kompetenz ausgerichteten Musikunterrichts aufzeigen und deren Wirkung wissenschaftlich darstellen.

Das Konzept sieht vor, die Leistungen der SchülerInnen konkret auf die im Bildungsplan 2004 Baden-Württembergs ausgewiesenen Kompetenzbereiche zu beziehen. Dies bedeutet eine Wegentwicklung von einer auf die Unterscheidung von „schriftlichen“ und „mündlichen“ Leistungen, wie sie in der Notenbildungsverordnung noch immer verlangt wird. Der Selbststeuerung der SchülerInnen soll durch eine transparente Leistungsrückmeldung, der Wahl zwischen differenzierten Angeboten im Unterricht sowie das Konzept der möglichen Verbesserung im Schuljahr (also freiwilliger erneuter Prüfungen in bestimmten Feldern) ein großer Raum eingeräumt werden.

Elemente der Gestaltung:

  • Zu Schuljahresbeginn: Mitteilung und Erläuterung der Kompetenzbereiche, deren Verhältnis für die Gesamtnote und der Prüfungsmodalitäten, die zu einer Einschätzung führen.
  • Im Kompetenzbereich Musik verstehen könnten für bestimmte Zusammenhänge einfach Tests stehen. Allerdings soll es möglich sein, dass sich SchülerInnen auf eigenen Wunsch verbessern können, indem sie nach einer Übezeit zu Hause zu diesen erneut antreten.
  • Im Kompetenzbereich Musik gestalten wird eine Prüfungsform daraus entstehen, dass aus dem gemeinsamen Musizieren (instrumental oder vokal) Kompetenznoten entwickelt werden. Dies wird so geschehen, dass es eine Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlich schwierigen Stimmen etwa eines Instrumentalarrangements vor Beginn des gemeinsamen Musizierens gibt. Dabei ist anzukündigen, dass deren gute Beherrschung teilweise bereits Notenbereichen entspricht (etwa eine einfache Bassstimme mit Tönen nur auf der Eins des Takts einer Befriedigend, eine virtuose Improvisation einer Sehr gut etc.). Die Notenfindung könnte z. B. durch eine Selbsteinschätzung der SchülerInnen stattfinden, die von der Lehrkraft in Einzelfällen verifiziert wird. Erste Erfahrungen zeigen, dass SchülerInnen eine solche Selbsteinschätzung gut gelingt und schnell zur Routine wird.
  • Gruppenprozesse im Unterricht werden intensiv beobachtet und ausgewertet und neben der beratenden Begleitung werden Rückschlüsse auf konkrete Kompetenzen auch bewertend gezogen.

Forschungsmethodik

Die Untersuchung soll über die Dauer eines Schuljahres erfolgen. Denkbar wäre die Untersuchung einiger Klassen und paralleler Kontrollgruppen, also in eher konventionellem Musikunterricht unterrichteter Klassen.

Zu Beginn und zu Ende stünde eine Befragung der SchülerInnen zu Aspekten des Selbstkonzeptes in Bezug auf musikalische Kompetenz. Erfasst werden sollten zum Beispiel:

  • Bin ich musikalisch?
  • Kann ich gut singen/musizieren?
  • Verstehe ich Musik?
  • Bisherige Musiknote
  • Was möchte ich gerne im Musikunterricht lernen?
  • Selbsteinschätzung zu später im Unterricht relevanten Dimensionen musikalischer Kompetenz
  • Welche Aspekte des Unterrichts haben die eigene Einschätzung meiner Fähigkeiten besonders beeinflusst? (zu Ende)
  • Wo habe ich mich musikalisch besonders weiter entwickelt? (zu Ende)